Vertrauen chinesischer Unternehmen in EU auf Sechsjahrestief

Das Vertrauen chinesischer Unternehmen, die in der Europ?ischen Union (EU) t?tig sind, ist angesichts politischer Gegenwinde und steigender Kosten auf ein Sechsjahrestief gesunken, hei?t es in einem Bericht vom Mittwoch.

Liu Jiandong, Vorsitzender der chinesischen Handelskammer in der EU, h?lt am 12. November 2025 in Brüssel, Belgien, eine Rede anl?sslich der Ver?ffentlichung eines Berichts. (Xinhua/Lyu You)

Chinesische Unternehmen bewerteten das Gesch?ftsumfeld in der EU in diesem Jahr mit 61 von 100 Punkten, gegenüber noch 73 Punkten im Jahr 2019. Dies geht aus einem Bericht der chinesischen Handelskammer bei der EU und der Unternehmensberatung Roland Berger hervor.

Rund 81 Prozent der Befragten gaben an, dass die Unsicherheit zugenommen habe, und verwiesen dabei auf die Politisierung wirtschaftlicher Fragen und die h?ufige Einführung neuer Vorschriften, welche als ?Compliance-Labyrinth“ bezeichnet wurde.

Steigende Arbeitskosten und politischer Gegenwind schaffen laut dem Bericht einen ?doppelten Druck“ für chinesische Unternehmen in der EU. Die Arbeitskosten werden als gr??te Herausforderung angesehen, gefolgt von geopolitischer Komplexit?t und sich ?ndernden EU- und Mitgliedstaaten-Politiken gegenüber China.

über 40 Prozent der Befragten gaben an, dass sie aufgrund ihrer chinesischen Identit?t anders behandelt wurden, darunter l?ngere Genehmigungszeiten, weniger Subventionsm?glichkeiten und ein eingeschr?nkter Dialog mit Beh?rden, so der Bericht.

Die Daten zeigten auch, dass fast 90 Prozent der Unternehmen angaben, dass sich die ?Risikominderung“ und die umfassendere Agenda der EU zur wirtschaftlichen Sicherheit durch strengere Investitionsprüfungen, h?here Markteintrittsbarrieren und gr??ere politische Unsicherheit negativ auf ihre Gesch?ftst?tigkeit ausgewirkt h?tten, hie? es.

Trotz der schw?cheren Stimmung zeigten sich chinesische Unternehmen widerstandsf?hig. Im Jahr 2024 gaben 53 Prozent der befragten Unternehmen h?here Ums?tze an. 40 Prozent vermeldeten Gewinnsteigerungen.

Denis Depoux, Global Managing Director von Roland Berger, h?lt am 12. November 2025 in Brüssel, Belgien, eine Rede per Videokonferenz anl?sslich der Ver?ffentlichung eines Berichts. (Xinhua/Lyu You)

Mit Blick auf das Jahr 2025 erwarten 62 Prozent ein Umsatzwachstum, die H?lfte plant, ihre Investitionen in der Region auszuweiten, und keines der Unternehmen gab Pl?ne für eine ?signifikante Reduzierung“ bekannt.

Bis Ende 2024 waren laut dem Bericht fast 3.000 chinesische Unternehmen in allen 27 Mitgliedstaaten t?tig und besch?ftigten mehr als 260.000 lokale Mitarbeiter.

?Mit dem Voranschreiten der Wirtschaftssicherheitsstrategie der EU sehen sich chinesische Unternehmen mit zahlreichen Hürden konfrontiert, wie steigenden Marktzugangsbarrieren, eskalierenden Compliance-Kosten und immer komplexeren überprüfungsverfahren“, sagte der Vorsitzende des Handelsausschusses, Liu Jiandong, in dem Bericht.

Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und der EU entwickeln sich von einer ?komplement?ren Interdependenz“ zu einer ?strategischen Mitgestaltung“, die einen ?regelbasierten Dialog“ und praktische Zusammenarbeit im Bereich der grünen Wende und der fortschrittlichen Fertigung erfordere, so Liu.

Der Bericht, der auf viermonatigen Umfragen und Interviews mit 205 chinesischen Unternehmen und Organisationen basiert, enth?lt 336 Empfehlungen zur F?rderung eines offeneren und berechenbareren Marktes und zur St?rkung der Zusammenarbeit zwischen China und der EU.